Lass dich nicht Begrenzen! - Grenze und/oder Begrenzung?
von Wolfgang Morgenthaler
„Das kannst Du nicht. Das ist gefährlich. Das darfst Du nicht. Sei leise. Sei nicht wütend. Das macht man nicht. Was sollen die anderen denken. Das ist sündig, ...“.
Kommen Dir solche Sprüche aus deiner eigenen Kindheit bekannt vor?
Es geht um Macht und um Kontrolle. Menschen mit Angst, ohne Selbstvertrauen und mit einem geringen Selbstwertgefühl sind leichter zu kontrollieren. Manchmal geschehen solche Sätze in bestem Glauben. Durch Eltern, die es selbst nicht anders erlebt haben. Eltern die gar nicht wissen, wie sie selbst durch solche Sätze in ihrer Größe beschnitten wurden und nun tun sie das gleiche ihren eigenen Kindern an.
Doch wem dient das? Für was ist das gut? Es ist für gar nichts gut. Zumindest nicht für Dich. Es kontrolliert Dich, lässt dich klein und abhängig sein. Macht Dir Angst. Damit können andere Macht über dich ausüben, können Dich benutzen. Institutionen, Politiker, Arbeitgeber, … so viele benutzen dieses ‚Spiel‘ und manchmal tatsächlich auch Menschen, die uns gefühlt sehr nahe sind, die vornehmlich oder tatsächlich nur das Beste für uns wollen.
Diese Sätze prägen sich tief ins Unterbewusstsein ein und hinterlassen Spuren, die uns ein Leben lang begleiten. Es ist wie Gift für die beiden Lebenselexiere Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl.
Diese teuflische Kombination hindert Dich daran, deine ganze Größe zu leben. Statt dessen bis Du beherrscht von Angst, Ablehnung, Schuldgefühlen und Scham. Du machst Dich klein und setzt vermeintliche „Grenzen“, die einzig dazu dienen, nicht mit diesen alten Gefühlen von Schuld, Scham und Angst in Kontakt zu kommen.
Ganz anders ist es mit den aus deiner eigenen Seele heraus gesetzten Grenzen. Diese Grenzen dienen dir. Sie geben dir die für dich notwendige Sicherheit, damit du dich in einem (noch) unbekannten Umfeld. Sie ermöglichen Dir zu wachsen, dich in deine ganze Größe hinein zu entfalten, damit du der oder die sein kannst, der oder die Du schon immer bist. Du darfst damit spielen, mal großzügig sein, mal enger. Ganz wie du es für dich brauchst. Innerhalb deiner eigenen Grenzen kannst Du lebendig, liebevoll, fühlend, strahlend, glücklich, ängstlich, berührt und das Leben feiernd sein. Manchmal traurig, manchmal wütend. All die verschiedenen Farben bist Du und darfst Du sein. Innerhalb der von Dir selbst frei festgelegten Grenzen. Sie schützen dich. Damit Du die Erfahrungen, die Du jetzt machen möchtest, machen kannst. Sie halten den Raum frei von Dingen zu denen Du ein deutliches Nein hast. Sie geben Dir den Raum, zu wachsen. Deine Grenzen kannst Du selbst erweitern … oder enger fassen. Gerade so wie du es im Moment brauchst.
Das ist der Unterschied zu Begrenzungen.
Begrenzungen sind wie Fesseln. Grenzen sind wie der Rand einer Spielwiese …
Kommentare
Einen Kommentar schreiben